Bin soeben von der Lesetraumreise „Ayasha tanzt“ in die Zeitwirklichkeit des Jetzt zurückgekehrt, bin ganz verwirrt und nicht sicher ob alles um mich herum, so ist, wie es scheint zu sein. Wolfgang Katzer gelingt es, den Leser ganz sanft, Schritt für Schritt, in die von ihm beschriebene Welt des Entertainers Wille und seiner autistischen Tochter hineinzuführen. Es ist ein sanftes Hineingleiten in diese Welt, die den Leser einen Satz nach dem anderen Satz, einen Absatz nach dem nächsten Absatz, immer fester umfängt. Heimat, bist Du großer Dichter (+ Innen), ein wahres Wort. Wolfgang Katzer ist für mich, ohne Zweifel, einer von ihnen. Seine Sprachgewalt und Gedankenstringenz ist der eines Heimito von Doderers ebenbürtig, ohne dessen Schwere, sondern stets von überirdischer Leichtigkeit und Phantasie getragen. Daneben gelingt es dem Autor mittles Satzbauten Thomas Bernhard’scher Dimensionen, einen Lesefluß zu erzeugen, aus dem es kein Entrinnen gibt. Unfassbar, wie scheinbar abschweifende Gedankenreisen und dann unerwartete Wendungen, den Leser in den Bann ziehen und trotzdem bleibt die Erzählung immer stringent und klar voranschreitend, ist von höchstem handwerklichem Können. Ich kann es kaum erwarten, die anderen Bücher Wolfgang Katzers in Händen zu halten und freue mich schon auf die zu erwartenden Lese-Abenteuer.
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