„Ayasha tanzt“ 

Was für ein Lese-, Hör- und Seherlebnis in einem! Auf Grund einer Empfehlung eines lieben Freundes habe ich mir „Ayasha tanzt“ auf mein Ipad in Form eines App-books geladen (leider nur für apple aber nicht für android verfügbar).

Der Roman basiert auf einer Legende der Chassiden, einer jüdischen Strömung mit einer mystischen Auslegung der Beziehung zwischen Menschen und Gott. Nach deren Glaube kommen wir Menschen mit dem gesamten Wissen des Universums auf die Welt, werden bei der Geburt von einem Engel geküsst, vergessen dadurch alles, und lernen unser ganzes Leben lang. Der Engel hat Ayasha verpasst, und sie wächst unter der Obhut und Liebe ihres allein erziehenden Vaters als – heute sagt man Autistin, allerdings mit mehreren Inselbegabungen – auf. Ayasha tanzt, malt und komponiert in einer Formvollendung die die Welt (Stichwort social media) mehr als zum Staunen bringt. Der Vater im Zwiespalt zwischen Schutz seiner Tochter und der Möglichkeit Kapital aus den Begabungen seiner Tochter zu schlagen. Ein großartiger Roman, der ständig an Spannung zunimmt, um in einem…….sehr überraschenden Ende seine Auflösung zu finden.

Unterbrochen, oder besser gesagt, genial ergänzt wird das App-Buch mittels Videos des Autors. Seine philosophische Gedanken bringt der/dem Leser*in den Inhalt des Buches noch viel näher, Zusatzinformationen aus dem Fundus der sicher sehr aufwendig geführten Recherche zu diesem Buch, verstärkt diese Wirkung ungemein. Ob es über die Chassiden selbst ist, oder warum Tauben, die eine nicht unwesentliche Rolle im Roman spielen, mit ihrem Kopf vor und zurück wippen, seien als Beispiel erwähnt. Begleitet wird das Lesen andererseits aber auch mit Musik (muss man sich zwar nicht hören, sollte man aber unbedingt 😉 ). Eine Szene im Kaffeehaus mit entsprechender Hintergrundmusik ist mir da zum Beispiel besonders in Erinnerung. Als säße ich mitten drinnen!

Ayasha tanzt – Unbedingte Lese-, Hör- und Sehempfehlung!